Inhaberabhängigkeit Hauptlieferanten

Optimalfall: Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Lieferantenkontakte. Die Lieferantenbeziehungen resultieren aus personenunabhängigen Unternehmenskontakten. Die Lieferanten sind nach klar definierten und sinnvollen Kriterien ausgewählt, auch aus dem Ausland wird eingekauft. Vor allem zu den wesentlichen Positionen sind zweite Quellen definiert. Lieferanten wird nicht blind vertraut, die AGB werden geprüft und nach definierten K.O.-Kriterien durchsucht.

Ungünstigster Fall: Der Inhaber hat als einziger Lieferantenkontakte. Viele Lieferantenbeziehungen resultieren aus persönlichen Freundschaften. Nur der Inhaber verhandelt die Konditionen, wobei auch Freundschaftsdienste eine Rolle spielen. Der Inhaber legt selbst fest, von wem gekauft wird. Nachvollziehbare Kriterien für den Einkauf gibt es nicht.

Was tun? Wie bei allen Fällen von Inhaberabhängigkeit in dieser Rubrik ist auch in der Frage der Hauptlieferanten die ausschließliche Fokussierung auf den Inhaber für die meisten Kaufinteressierten ein Ausschlusskriterium. Niemand kann abschätzen, wie die Zusammenarbeit mit den Hauptlieferanten läuft, wenn der Inhaber nicht mehr in Amt und Würden ist. Daher gilt auch in diesem Fall: So früh wie möglich persönliche Abhängigkeiten reduzieren, Wissen und Kontakte breiter streuen und das Unternehmen durch eine zweite Führungsebene attraktiver machen. Der rechtzeitige Ruhestand mit einem ordentlichen Finanzpolster sollte es wert sein. Gelingt es nicht, sitzt der Inhaber noch im hohen Alter im Chefsessel seines schwer zu verkaufenden Unternehmens.